Sind Mitarbeitermangel und Fachkräftemangel Hausgemacht?

Mitarbeitermangel? Selbst Schuld!

Vielleicht lehne ich mich mit dieser Aussage etwas weit aus dem Fenster, aber aus meiner Sicht sitzen viele Unternehmen auf einem Pulverfass: Sie wundern sich über den Mitarbeitermangel, tun jedoch oft zu wenig, um aktiv dagegen vorzugehen. Das Ergebnis? Offene Stellen bleiben unbesetzt, und der Betrieb leidet unter Personalmangel.

Warum bleiben so viele Stellen unbesetzt?

Häufig mangelt es an attraktiven Arbeitsbedingungen. Besonders im technischen und handwerklichen Umfeld zeichnen sich klare Muster ab – es gibt drei unangenehme Wahrheiten, die viele Unternehmen nur ungern hören:

  1. Die Babyboomer verabschieden sich in den Ruhestand
    Die Generation der Babyboomer, die jahrzehntelang den Arbeitsmarkt geprägt hat, tritt nach und nach in den Ruhestand. Diese Mitarbeitenden nehmen wertvolle Erfahrung und Fachwissen mit. Das Ergebnis? Ein zunehmendes Loch an Fachkräften, das zu füllen, immer schwieriger wird. (Siehe Bevölkerungspyramide Deutschland)
  2. Schlechter Ruf trifft auf schlechte Bezahlung
    Mal ehrlich: Wer möchte schon für wenig Geld harte Arbeit leisten? Ein Großteil der technischen und handwerklichen Berufe hat leider mit einem schlechten Image zu kämpfen – kombiniert mit niedrigen Löhnen in vielen Bereichen. Für den Nachwuchs ist das wenig attraktiv, weshalb sich immer weniger junge Menschen für diese Berufe entscheiden.
  3. Generation Y und Z suchen Sinn in der Arbeit
    Die jungen Generationen Y und Z haben andere Ansprüche als frühere Generationen. Sie möchten sinnvolle Arbeit leisten, mitgestalten und sich weiterentwickeln. Eintönige Aufgaben und starre Strukturen stossen auf Ablehnung. Viele sehen die Selbstständigkeit als einzige Möglichkeit, ihren beruflichen Vorstellungen gerecht zu werden.

Mitarbeitermangel: Eine hausgemachte Herausforderung?

Es ist kein Geheimnis, dass sich der Mitarbeitermangel nicht von selbst lösen wird. Die Realität ist oft hart: Wer nichts an den bestehenden Bedingungen ändert, wird den Anschluss verlieren und am Ende womöglich selbst Schuld sein, wenn der Fachkräftemangel im Unternehmen eskaliert.

Das sind keine schönen Aussichten, aber der erste Schritt zur Veränderung beginnt damit, diese Realität anzuerkennen. Unternehmen, die nichts unternehmen, verlieren wertvolle Arbeitskräfte – und mit ihnen das Wissen und die Erfahrung, die sie in das Unternehmen einbringen.

Was kannst du tun, um den Fachkräftemangel zu lindern?

  1. Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
    Frage dich, ob dein Unternehmen ein Umfeld bietet, das Fachkräfte anzieht und langfristig hält. Flexible Arbeitszeiten, faire Löhne und echte Entwicklungsmöglichkeiten sind heute entscheidender denn je.
  2. Respekt und Wertschätzung
    Die neuen Generationen möchten wertgeschätzt werden und Sinn in ihrer Arbeit sehen. Sorge dafür, dass sie das Gefühl haben, dass ihre Stimme zählt und sie das Unternehmen mitgestalten können.
  3. Gutes Onboarding und Wissensmanagement
    Die Babyboomer gehen – und nehmen ihr Wissen mit. Investiere in ein solides Wissensmanagement und einen guten Onboarding-Prozess, um sicherzustellen, dass das Wissen weitergegeben wird und die neuen Generationen davon profitieren können.
  4. Offener Dialog und Feedback-Kultur
    Besonders die Generation Y und Z legen Wert auf Kommunikation. Regelmässiges Feedback und ein offener Dialog sorgen dafür, dass Mitarbeitende sich wertgeschätzt fühlen und Feedback geben können, ohne Angst vor Konsequenzen zu haben.

Fazit: Mitarbeitermangel als Chance für Veränderungen

Mitarbeitermangel kann eine Herausforderung sein, aber er ist auch eine Chance. Wenn du die richtigen Massnahmen ergreifst und dein Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitsplatz machst, kannst du den Fachkräftemangel nicht nur überstehen, sondern gestärkt daraus hervorgehen. Unternehmen, die jetzt handeln und ihre Arbeitsbedingungen verbessern, haben eine realistische Chance, talentierte Mitarbeitende anzuziehen und langfristig zu binden.

Wie siehst du das? Ist der Fachkräftemangel manchmal hausgemacht?

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